Heldinnen Hustensirup

Im Wonnemonat Mai bleibt für das Kräuterweiblein kein Wunsch unerfüllt, alles was sie braucht ist zum Pflücken nah! Deshalb ist nun die beste Zeit sich Vorräte für das ganze Jahr anzulegen, damit wenn es kalt ist ihr an nichts fehlt. Im Frühjahr kursierte ein böser Husten, der einfach nicht verstummen wollte, er weckte die Idee eines Hustensirupes der alle Zauberkräfte der Pflanzen vereint in einer Anwendung!

Also warum nicht die leckeren Maiwipfel mit ihren antiseptisch wirkenden ätherischen Ölen, die krampflösenden Eigenschaften des wilden Dostes, mit Thymian, der hilft die Bronchien zu öffnen und mit Spitzwegerich der Hustenreiz mit seinen wertvollen Schleimstoffen beruhigt, zusammen zu bringen und alle Heldenkräfte zu vereinigen?

 

Bisher habe ich Wipfelhonig, oder Spitzwegerichsirup mit Bio-Rohrzucker angesetzt und gewartet und gewartet, aber wenig ist dabei passiert. Einmal probierte ich sogar das Glas ein halbes Jahr zu verbuddeln, zum Glück hatte ich einen Stock dazu in die Erde gesteckt, ich hätte es sonst niemals wieder gefunden. Es heißt in der Erde ist eine gleichbleibende Temperatur, das mag ja sein, in dem Sommer war es gleichbleibend heiß und trocken und so passierte fast gar nichts, es reichte auf jeden Fall nicht die Verwandlung von Zucker und Kraut, in dicken Sirup zu starten. Im gläsernen Inneren gab es einfach keine Reaktion, es war eindeutig zu trocken. So gab ich etwa eine Tasse vorher abgekochtes, lauwarmes Wasser dazu, ließ es wieder stehen und siehe da es klappte, endlich wurde das Ganze flüssig, der dunkle Spitzwegerichsirup entstand.

 

Meine Theorie dazu ist, dass die Gläser der Kräuterfrauen in der Vergangenheit nicht so fest verschlossen waren, wie sie heute sind. Wahrscheinlich hat der Zucker, oder der Honig, viel eher die Feuchtigkeit aus dem Boden, oder den Räumen angezogen und so alles flüssig werden lassen, Bedingungen die heutzutage anders sind. Ob nun eingegraben, in die Sonne oder ins Dunkel gestellt, da existieren verschiedene Meinungen dazu. Ich lasse es lieber im Dunkel, weil es eigentlich keine Sonne braucht die Inhaltsstoffe zu lösen, sondern nur ein bisschen extra Flüssigkeit!

 

Bei dem Heldensirup startete ich nun mit den Maiwipfeln, dann eine Schicht Rohrzucker, dann der wilde Dost, Rohrzucker, Thymian und eine Lage Spitzwegerich. Am Schluss noch einmal Rohrzucker und jetzt gleich mit abgekochten, nun lauwarmen Wasser übergießen. Das Wasser löst den Zucker komplett auf und dringt in die Pflanzenzellen ein, bis sie durchlässig für ihre wertvollen Inhaltsstoffe werden, das dauert aber auch circa 4 Monate, erst dann wird der Sirup durch ein Sieb gefiltert und in kleine Flaschen abgefüllt.

 

Bei dem nächsten schlimmen Husten bekommt Ihr tatkräftige Unterstützung von vier heldenhaften Pflanzen die Euch bestimmt die bösen Bakterien und ihre Folgen schnell vertreiben.

 

Der Hustensirup, ist übrigens auch prima für die ganz Kleinen geeignet, da er kaum ätherische Öle beinhaltet ist er eine ganz milde, wohlschmeckende Medizin aus der Wiesenapotheke. Statt Zucker könnt Ihr natürlich auch Honig verwenden, hier nun das Rezept:

 

 

Ein großes Schraubglas

 

4 Handvoll Maiwipfel(von der Tanne oder von der Fichte)

 

2 Handvoll wilder Dost

 

2 Handvoll Thymian

 

2 Handvoll Spitzwegerich

 

500g Bio-Rohrzucker

 

1-2 Tassen abgekochtes Wasser, auf lauwarm abkühlen lassen

 

 

Die Maiwipfel ganz, die anderen Kräuter klein geschnitten abwechselnd mit dem Rohrzucker, es geht auch Honig, ins Glas schichten. Am Schluss das Wasser dazu, bis aller Zucker erreicht und gelöst ist. Das Ganze löst sich hier schon nach 3-4Monaten auf, auch das variiert wahrscheinlich mit Eurer Raumtemperatur. Fertig ist der Sirup wenn er eine schöne braune Farbe hat, dann sind die Zellwände aufgelöst und die Inhaltstoffe im Zucker oder im Honig gelöst. Jetzt nur noch in kleine Fläschchen abfüllen, beschriften und der nächste Husten kann kommen!

 

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