Grüner Reissalat mit Blumenkohl und Spitzwegerich
„Das ist doch das totale Unkraut!“, schrieb einer bei Facebook, jawoll der Spitzwegerich ist das wohl verkannteste Wildkraut überhaupt.
Der Spitzwegerich(Plantago laceolata) wächst gerne mitten in der Wiese und entspringt aus einer perfekten Rosette. Ihr könnt ihn von Frühjahr bis Herbst dort finden und immer die zarten Blättchen aus der Mitte ernten. Im Sommer wenn es heiß ist hat er schnell viele kleine kreisrunde Fraßstellen, deshalb sammelt ihn lieber im Schatten, da ist er auch zarter.
Knabbert doch einfach nächstes Mal wenn Ihr auf der Wiese seid ein Blättchen an, oder probiert das folgende Rezept, dann versteht Ihr bestimmt meine Begeisterung für den kleinen Helden der Wiese.
Der Spitzwegerich ist wegen seiner beruhigenden Schleimstoffe als das SOS Notfallpflaster für unterwegs bekannt, ebenso wie sein dicker Bruder der Breitwegerich(Lanceolata major). Dieser wurde wohl schon von den Römern in die Sandalen gelegt, um die von den langen Märschen geplagten Füße zu beruhigen. Die Inhaltsstoffe der beiden gleichen sich, auch wenn der Spitzwegerich wohl davon etwas mehr hat, dafür hat der Breitwegerich leckere Samen, die Ihr zum Beispiel ins Müsli machen könnt.
Hat Euch eine Wespe oder Mücke gestochen, die Brennnessel erwischt oder eine andere Blessur? Spitzwegerich hilft sofort gegen die Schwellung und kühlt angenehm und ist sogar noch antiseptisch. Dazu müsst Ihr einfach nur die Blätter drücken und quetschen, oder noch besser zerkauen und dann auf die Schwellung legen oder spucken.
Er ist ebenso beruhigender Trost bei Husten und Heiserkeit, vielleicht kennt Ihr ja auch den Hustensirup, bei dem man abwechselnd Zucker oder Honig in einem Bügelglas mit dem Spitzwegerich schichtet. Schon ein kleiner Teelöffel davon besänftigt sofort jedes Kratzen im Hals und nimmt heilsam dem Reizhusten seinen Schrecken. Das liegt wieder an den hilfreichen Schleimstoffen, an der entkrampfenden Wirkung der enthaltenen Gerbstoffe, sowie an den entzündungshemmenden Wirkstoffen, wie zum Beispiel den Flavonoiden. Ihr merkt schon, der Spitzwegerich ist vollgepackt mit nützlichen sekundären Pflanzenbegleitstoffen und schmecken tut er auch noch!
Seine feine Note von Rucola und Champignon verfeinert Salat und Gemüse, der Spitzwegerich ist so vielseitig zu verwenden und auch die Knospen schmecken lecker würzig als Gemüse zubereitet, deshalb mussten sie unbedingt ins Rezept und jetzt gehts los:
Rezept:
1 Tasse Reis, weiß oder Vollkorn
1 kleiner Blumenkohl(Broccoli geht auch)
¼ Gurke
2 kleine Chicorée
10 cm Stück Lauch
2 Handvoll Spitzwegerich
1-2 Handvoll Spitzwegerichknospen
2-3 EL Olivenöl, nativ
½ Zitrone
2 EL Essig
Gemüsebrühe mit Algen, oder Algenflocken
Salz, Chili
1-2 große Karotte
Den Reis in einem Topf mit Wasser und 1/2 TL Salz zum Kochen bringen, bei kleiner Hitze garen.
Den gesammelten Spitzwegerich kleinschneiden, mit dem Olivenöl, dem Essig und dem Saft einer halben Zitrone verhexeln im Blender, oder mit dem Purierstab und bei Seite stellen.
Blumenkohl grobkörnig verhexeln und mit dem Spitzwegerichdressing übergießen und umrühren, den fein geschnittenen Lauch dazu geben und alles mindestens 20 Minuten marinieren lassen.
Die Karotte schälen und dann mit dem Sparschäler längs entlang der Karotte in feine Filets schneiden. In einer kleinen Schüssel in Olivenöl, etwas Essig, wer möchte mit 1TL Sirup, der Algengemüsebrühe, Salz und Chili 20 Minuten marinieren.
Wenn der Reis erkaltet ist zu dem marinierten Blumenkohl geben, Chicorée und Gurke kleinschneiden und ebenso dazu.
In einer kleinen Pfanne mit etwas Öl die Spitzwegerichknospen kurz schwenken und sofort vom Feuer nehmen.
Jetzt in einen Servierring füllen, dann mit den marinierten, eingerollten Karottenfilets bestücken und den angedünsteten Spitzwegerichknospen garnieren.
Der grüne Reissalat mit Blumenkohl und Spitzwegerich ist eine leichte Kleinigkeit an warmen Tagen, oder schöne Beilage zu Gegrilltem.
Ich hoffe Euch gefällt das sommerliche Ensemble und Ihr könnt es mit lieben Menschen zusammen genießen, an einem lauen Abend im Freien, oder freut Euch darüber wenn Ihr es in der Mittagspause auf der Arbeit auspackt.
Lasst es Euch schmecken und lasst es mich wissen…
Ganz herzliche Grüße von Eurer Nicoletta vom Buckel
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