Mandalatörtchen mit Steinklee und wilden Himbeeren

Mandalatörtchen mit Steinklee und Himbeeren

 

 

Sommerzeit ist Beerenzeit und wie ich das liebe, ich kann gar nicht genug davon bekommen!

 

Der Frühsommer beginnt mit Walderdbeeren, die wie ich finde, richtige Erdbeerkonzentrate sind, eine kleine Walderdbeere hat wahrscheinlich genauso viel Geschmack und Duft wie ein Pfund Gartenerdbeeren.

 

Weiter geht es dann mit Johannisbeeren, am liebsten in allen drei Farben, Jostabeeren und die zart flaumige Himbeere, am besten noch warm von der Sonne vom Busch gezubbelt und dann direkt rein in den Mund, Ambrosia, die Götterspeise muss so schmecken.

 

Ein echter Liebesbeweis war, wenn mein Dad mir früher beim zum Sommerpilze- und Beerensammeln im Wald, gleich eine ganze Handvoll Beeren reichte, das war dann ein ganzer Kindermund voll an Geschmacksexplosion, großartig und die Erinnerung ist mir mitsamt dem Geschmack geblieben.

 

Die kleinen, wilden Himbeeren sind etwas vor denen im Garten reif und auch bei ihnen ist der Geschmack noch intensiver als bei den kultivierten im Garten, deshalb wollte ich unbedingt mal damit etwas schönes machen, zumal mich der jetzt blühende Steinklee nach einem Rezept verlangt.

 

Steinklee ist eine sehr aromatische Pflanze, denn sie enthält Cumarine die beim Trocknen oder nach einer Ziehzeit in Speisen von dem Zuckerglycosid abgespalten wird und eine Vanilleartige Note freigibt, ähnlich dem Waldmeister, Mariengras oder der Tonkabohne.

 

Cumarine sind jedoch in der richtigen Dosis zu genießen, gesetzlich wurde dies auf 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt, eine Menge die durchaus einzuhalten ist, denn ein Hauch von Cumarin in Süßspeisen reicht hier ja völlig aus. Nimmt man zu viel davon haben sie negative Begleiterscheinungen, wie zum Beispiel bei  Waldmeister in der Maienbowle, indem man zu viel nimmt oder ihn gar Stunden lang ziehen lässt bekommt man Kopfschmerzen und leichte Vergiftungserscheinungen. Eine Überdosierung, die Leber- und Nierenschädigend wirkt, wurde nur bei dem chemisch erzeugten Cumarinen die in Tierversuchen verwendet wurden nachgewiesen. Wie die Pflanze, mit ihren natürlich vorkommenden Cumaringlycosiden, nun bei den Menschen in einer moderaten, Aromagebenden Dosis wirkt steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

 

Steinklee wird als venenstärkende Heilpflanze bei diversen Venenleiden eigesetzt, z.B. bei Venenschwäche, Venenentzündung, Hämorrhoiden und Lymphstau. In Öl angesetzt, als Salbe verarbeitet kann er bei Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen helfen.

 

Steinklee kann aber auch zum Würzen von Süßspeisen genommen werden, auch im getrockneten Zustand, so werde ich dieses Jahr damit einen Versuch starten, ich halte Euch hierzu auf dem Laufenden, zuerst aber mal ein Rezept mit den frischen, aber leicht angewelkten Blüten:

 

 

Rezept:

 

 

350ml Mandelmilch

 

200g Blätterteig

 

100g Himbeeren

 

2-3 EL Rohrzucker

 

40g Maisstärke

 

Die Mandelmilch mit den Himbeeren im Blender verhexeln.

 

3-4 EL davon zurückbehalten um sie mit der Maisstärke und dem Zucker separat in einer Tasse Klümpchenfrei anzurühren.

 

Die himbeerige Mandelmilch in einem Topf mit zwei ganzen Blütenständen des Steinklees erhitzen, wenn sie kocht von der Hitze nehmen und dann die angerührte Mischung einrühren und nochmal ganz kurz aufkochen lassen. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.

 

Aus dem Blätterteig mit einer kleinen Schüssel oder einem Glas Kreise ausstechen und in die Muffinform legen, sodass der Teig bis auf den Rand der Muffinform hochreicht.

 

Die abgekühlte Puddingmasse bis an den Rand der Form einfüllen und dann im vorgeheizten Ofen bei 160° C circa 20 Minuten ausbacken.

 

Dann die Blumendeko, dafür können alle essbaren Blüten des Sommers verwendet werden, hier habe ich verwendet:

 

Feixnelken, Phlox, Kornblumen, Ringelblumen, Glockenblumen, Rosenblätter, Hornveilchen und Habichtskraut

 

Diese einfach als Blättchen, oder ganze Blüten aufgelegt, falls es nicht mehr klebt, kann auch etwas Sirup aufgepinselt werden.

 

Die Törtchen sind echt fix gemacht, so habe ich es gern und schmecken sommerlich fruchtig nach Mehr! Sie passen gut aufs Büffet oder in den nächsten Picknickkorb und mit zwei Happs in den Mund der Zuckerbäckerin.

 

 

 

Wünsche Euch ein feenhaftes Gelingen und einen schönen Sommersonntag!

 

Eure Nicoletta, Koiserin von und zum Buckel

 

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